Montag, 13. November 2006

Mitch Albom: Dienstags bei Morrie

Hallo!

Inhalt
Diese wahre Geschichte von der Liebe zwischen einem spirituellen Mentor und seinem Schüler ist aus vielen Gründen in der Bestsellerliste nach oben geschossen. Zum einen erinnert sie uns an die Zuneigung und Dankbarkeit, die viele von uns immer noch für die bedeutenden Mentoren unserer Vergangenheit hegen. Zum anderen spielt sie eine Phantasie durch, die vielen von uns im Kopf herumspukt: diese Leute wieder aufzusuchen, um ihnen zu sagen, was sie uns bedeutet haben, und vielleicht sogar die Beziehung wieder aufzunehmen. Außerdem lernen wir Morrie Schwartz kennen -- einen einmaligen Professor, den der Autor als eine Kreuzung zwischen einem biblischen Propheten und einem Weihnachtself beschreibt. Und schließlich werden wir in die intimen Momente der letzten Tage von Morrie eingeweiht, als er wegen einer unheilbaren Krankheit im Sterben liegt. Sogar auf seinem Sterbebett schafft es dieser ehrwürdige Mensch mit seinen funkelnden Augen, uns alles über ein bewußtes und gehaltvolles Leben beizubringen. Alle Achtung vor dem Autor und anerkannten Sportkolumnisten Mitch Albom, der uns diese universell-rührende Geschichte mit soviel Charme und Bescheidenheit erzählt. --Gail Hudson
Der Titelheld Morrie ist Morrie Schwartz, der 20 Jahre zuvor Alboms Universitätsprofessor gewesen war. Albom sah zufällig ein Interview mit Morrie in der Sendung Nightline, was schließlich dazu führte, daß er wieder mit seinem alten Lehrer, Freund und "Coach" zusammentraf. Albom, ein erfolgreicher Sportjournalist, kämpfte zu dieser Zeit damit, seine Unzufriedenheit mit seinem eigenen Leben und seiner Karriere zu definieren. Morrie, andererseits, litt nach einem gehaltvollen Leben voller Freunde, Familie, Unterrichten und Musik an der tödlichen Lou-Gehrig-Krankheit, ein lähmendes Leiden, das seine Aktivitäten von Tag zu Tag mehr einschränkte. Albom war einer von hunderten von früheren Studenten und Bekannten, die von weither kamen, um Morrie in den letzten Monaten seines Lebens zu besuchen.



Das Buch trägt den Untertitel: Die Lehre des Lebens

Ich habe bisher 40 Seiten gelesen und das Buch gefällt mit sehr gut.
Leicht und flüssig zu lesen, erinnert es den Leser daran wie schnell das Leben vergeht und wie oberflächlich doch so manche Denkweise ist.

Da ich einen geliebten Menschen innerhalb eines dreiviertel Jahres von der Diagnose bis zum Tod begleitet habe, erschrecke ich immer wieder selbst darüber wie Oberfläch man lebt.
Statt jeden Tag und jede Stunde zu genießem, froh zu sein, zu leben, gesund zu sein, keine Schmerzen zu haben und sich vielleicht noch den ein oder anderen Traum erfüllen zu können...


Leseprobe:
Der letzte Kurs im Leben meines alten Professors fand einmal in der Woche in seinem Haus statt, neben einem Fenster im Arbeitszimmer,wo auf der Fensterbank ein kleiner Hibiskus seine rosafarbenen Blüten abwarf. Der Professor und sein Schüler trafen sich dienstags. Der Unterricht begann nach dem Frühstück. Das Thema war der Sinn des Lebens. Die Lektionen basierten auf Erfahrung. Es gab keine Zeugnisse, aber jede Woche fanden mündliche Prüfungen statt. Es wurde erwartet, daß man auf Fragen antwortete, und ebenso, daß man selbst Fragen stellte.Zudem wurde verlangt, daß man gelegentlich bestimmte pflegerische Aufgaben übernahm, beispielsweise den Kopf des Professors auf einen bequemen Platz auf dem Kissen zu betten oder ihm die Brille auf den Nasenrücken zu setzen.Wenn man ihm zum Abschied einen Kuß gab, dann gab das zusätzliche Punkte. Man brauchte keine Bücher zu lesen, aber es wurden viele Themen behandelt, einschließlich Liebe, Arbeit, Gemeinschaft, Altern,Verzeihen und am Ende der Tod. Der letzte Vortrag war kurz, nur ein paar Worte. Statt der Abschlußfeier fand eine Beerdigung statt. Zwar gab es keine Abschlußprüfung, aber es wurde erwartet, daß man über das, was man gelernt hatte, ein langes Referat schrieb. Das Referat ist dieses Buch. Im letzten Kurs im Leben meines alten Professors gab es nur einen Studenten. Der Student war ich. Es ist einer der letzten Frühlingstage des Jahres 1979, ein heißer, schwüler Samstagnachmittag. Hunderte von uns sitzen aufgereiht auf hölzernen Klappstühlen auf dem Rasen des Campus.Wir tragen blaue Nylonroben und lassen ungeduldig eine lange Rede nach der anderen über uns ergehen.Als die Feier zu Ende ist,werfen wir unsere Kappen in die Luft, denn jetzt haben wir offiziell unseren Collegeabschluß erreicht, wir, die oberste Klasse des Brandeis College in Waltham,Massachusetts. Für viele von uns ist erst in diesem Moment die Kindheit endgültig vorbei. Hinterher gehe ich zu Morrie Schwartz, meinem Lieblingsprofessor, und stelle ihn meinen Eltern vor. Er ist ein kleiner Mann, der kleine Schritte macht, als könnte ihn ein starker Windstoß jederzeit zu den Wolken emportragen.In seiner Robe für den Tag der Abschlußfeier sieht er aus wie eine Kreuzung zwischen einem biblischen Propheten und einem Kobold. Er hat funkelnde blaugrüne Augen, sich lichtendes silbriges Haar,das ihm in die Stirn fällt,große Ohren,eine dreieckige Nase und dicke Büschel ergrauender Augenbrauen.Obwohl seine Zähne krumm sind und die unteren schräg nach hinten stehen, als hätte sie ihm irgend jemand eingeschlagen - wenn er lächelt, ist es, als hättest du ihm gerade eben den ersten Witz auf Erden erzählt. Er erzählt meinen Eltern, wie ich in seinen Kursen abgeschnitten habe. Er sagt zu ihnen: »Ihr Junge ist etwas ganz Besonderes.« Verlegen schaue ich auf meine Füße. Bevor wir fortgehen, überreiche ich meinem Professor ein Geschenk, eine hellbraune Aktenmappe mit seinen Initialen auf der Vorderseite. Ich habe sie am Tag zuvor gekauft. Ich wollte ihn nicht vergessen.Vielleicht wollte ich nicht,daß er mich vergißt. »Mitch, du bist ein feiner Kerl«, sagt er und bewundert die Aktenmappe. Dann umarmt er mich. Ich fühle seine dünnen Arme um meinen Rücken. Ich bin größer als er, und wenn er mich in den Armen hält, bin ich ein wenig verlegen, fühle mich älter, als wäre ich der Vater und er das Kind. Er fragt, ob wir in Verbindung bleiben, und ohne Zögern sage ich: »Natürlich.«

Gruß SilkeS.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Dieser Blog zieht um
Hallo zusammen! Es gibt scheinbar doch noch den ein...
SilkeST - 27. Jun, 12:19
world
Sie machen so viele tolle Punkte hier, dass ich Ihren...
Lewis (Gast) - 15. Apr, 16:26
Eine tolle Rezension
Hey, eine tolle Rezension zu einem Buch, das sicherlich...
Ela (Gast) - 4. Jan, 18:30
V.C. Andrews: Dunkle...
Hallo! Ein frohes neues Jahr! Seit ihr gesund und...
SilkeST - 4. Jan, 11:41
Dezember 2016
Hallo! Auch der Dezember war lesetechnisch sehr erfolgreich: Ich...
SilkeST - 1. Jan, 17:01

Credits

Knallgrau New Media Solutions - Web Agentur f�r neue Medien

powered by Antville powered by Helma


xml version of this page

twoday.net AGB

RSS Box

Zufallsbild

Schnarch

Suche

 

Archiv

November 2006
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 2 
 4 
 5 
 8 
10
11
14
17
18
21
22
24
26
27
 
 
 
 

31 Tage - 31 Bücher
allgemein
Auf den Ohren - ich höre gerade
Autorengeflüster
Buchdiät 2007
Bücherbingo
EBD
Endmeinungen
Erkenntnis des Tages
Essen
Gmeiner-Rezis
Hunde
ICH
Ich lese gerade
Mein schöner Garten
Monats-Lese-Statistik
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren