Endmeinung zu: Felix J. Palma: Die Landkarte der Zeit

Felix J. Palma: Die Landkarte der Zeit


• Taschenbuch: 768 Seiten
• Verlag: rororo (1. Dezember 2011)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3499253194
• ISBN-13: 978-3499253195

Inhalt:
London, 1896: Der wohlhabende Fabrikantensohn Andrew will sich umbringen, denn er hat die Liebe seines Lebens verloren: Marie, eine Prostituierte, von der seinem Vater zu erzählen sich Andrew jahrelang nicht getraut hatte, ist tot – ermordet von Jack the Ripper. Schuldgefühle und Sehnsucht lassen in ihm den Entschluss reifen, sich das Leben zu nehmen – da erfährt er von der Agentur für Zeitreisen Murray: Die bietet zwar nur Reisen in die Zukunft an, doch Andrew sucht trotzdem nach einer Möglichkeit, in die Vergangenheit zu gelangen, Marie vor der Ermordung zu retten und seine Liebe zu ihr doch noch zur Erfüllung zu bringen...
Dies ist nur einer von mehreren Erzählsträngen in diesem großartigen phantastischen Roman, der leichthin durch die Jahrhunderte springt und die vielen Fäden mal hier und mal dort verknüpft, fast immer zur Überraschung des Lesers. Da wäre etwa noch Claire, die sich mit ihren modernen Ansichten im viktorianischen England alles andere als wohl fühlt und sich – Zeitreisen Murray macht’s möglich – in einen Mann aus dem Jahr 2000 verliebt, der ihr wiederum in ihre Zeit nachreist und ihr mit der Unterstützung von H. G. Wells schmachtende Liebesbriefe schreibt. Oder da wäre Inspektor Garrett, der eine Mordserie aufzuklären hat, begangen mit Waffen, die es noch gar nicht gibt...
Stil & Sprache
Das Buch ist ganz toll zu lesen, da der Schreibstil leicht, verständlich ist.
Beim Lesen taucht man ab, vergißt alles außenherum, und hat einen Film vor Augen und im Kopf, dass man den Eindruck hat, live dabei zu sein, die Gerüche zu riechen, die Luft zu atmen und die Worte zu hören.
Da das Buch aus Sicht Andrews ist, ist um so einfach sich in die Geschichte einzufinden


Figuren
Die Figuren sind toll, sehr lebendig und charakteristisch und der Zeit, in der das Buch spielt angepasst. Andrews ist anfangs ein verwöhnter Fabrikantensohn, aber er macht seinen Weg.
Zwar fällt ihm oftmals das Glück in den Schoss oder er trifft sehr auf Mr. Zufall, aber trotzallem ist es glaubhaft.
Ganz toll fand ich, eben grade passend zu der Grundlage der Zeitreisen, daß der Urvater J.G. Wells mit eine Rolle in dem Buch spielt, denn ohne ihn wäre Zeitreiseroman nicht, was heute Zeitreise sind.
Aber auch jede andere Person hat ihren Charakter, wirklich passend, stimmig, lebendig und interessant.

Aufmachung
Ich finde das Cover ein Hingucker, diese große Uhr, da wird man einfach neugierig.

Fazit
Ganz große Klasse!
Es ist ein Abenteuer, diese Buch zu lesen, hat alles was ein bei der Stange hält
von Atemlos bis unglaublich, von liebreizend bis zu liebevoll, von fantastisch bis realistisch und historisch.

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